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Neurobiologie

Die aktuellen Forschungen zeigen es immer wieder. Der Mensch ist ein soziales Wesen und kann getrennt von der Gemeinschaft nicht überleben. Diese Erkenntnis ist keineswegs neu, allerdings kann dieser Fakt mittlerweile auch im Gehirn nachgewiesen werden, denn wie Gerald Hüther, der bekannteste Neurobiologe Deutschlands in seinen Büchern zeigt, brauchen wir exakt zwei Dinge für eine erfolgreiche und glückliche Entwicklung: Eine vertrauensvolle und sichere Beziehung zu mindestens einer unserer Bezugspersonen und die Möglichkeit unsere Neugier, unseren angeborenen Entdeckerdrang frei zu entfalten, der gleichzeitig der Motor für unsere Entwicklung ist. 

Beides jedoch ist in der heutigen Gesellschaft kritisch zu beurteilen, denn nur selten begegnen wir uns wirklich als Subjekte auf der Beziehungsebene, als Menschen mit Gefühlen, sondern viel häufiger funktionieren wir wie Maschinen und haben verlernt Gefühle zu zeigen. Meist verlieren wir sogar selbst den Zugang zu dieser Welt in uns und finden es daher völlig normal diese Forderung auch an andere zu stellen, vor allem an unsere Kinder. Aber in diesem Fall sollten wir lieber versuchen von ihnen zu lernen, denn sie haben noch eine gesunde Beziehung zu ihren inneren Kräften und wir sollten alles dafür tun, das zu bewahren. Andernfalls enden sie wie wir in einer Konsumgesellschaft in der jeder andere instrumentalisiert wird, um die eigenen Bedürfnisse zu befriedigen. Leider ist das aber ein ewiges Hamsterrad, weil das dadurch erfahrbare Glück immer nur von kurzer Dauer ist (z.B. Ernährung). Denn eigentlich drücken wir auf sozialer Ebene nur aus, was innerlich in uns tobt, nämlich, dass wir längst vergessen haben, wer wir sind oder wer wir gerne wären und der Kummer darüber zeigt sich oft in physischen oder psychischen Erkrankungen. Kein Wunder also, dass die Zahlen für psychische Erkrankungen und sogenannte Zivilisationskrankheiten in unserer Gesellschaft stetig steigen und das obwohl unser Gesundheitssystem und die medizinischen Möglichkeiten täglich besser werden, ebenso wie die allgemeinen gesellschaftlichen Gegebenheiten. Aber all das kann uns nichts nützen, wenn wir vergessen haben, wer wir sind, wenn jede Emotion in uns erloschen ist.

Ebenso verhält es sich mit dem Motor unserer Entwicklung, der Neugier. Auch sie wird all zu oft durch gesellschaftliche Vorgaben im Keim erstickt. Feste Vorstellungen darüber, wie ein Kind zu sein hat und wie es sich zu verhalten hat, was gut ist und was schlecht, was richtig und was falsch, bestimmen was aus unseren Kindern wird. Denn da sie von uns abhängig sind, passen sie sich so gut wie möglich an und verlieren dabei ihre wunderbare eigene Sicht auf die Dinge. Vor allem die Schulen mit ihrer vorgefertigten Meinung vom Lernen tragen dazu bei, dass unsere Kinder und Jugendlichen zunehmend übersättigt sind und keine Lust mehr am Lernen haben. Evolutionär betrachtet, ist das gleichzusetzen mit dem Tod, denn Leben ist Lernen.

Schlimm ist nämlich, dass beide Dinge schließlich ineinander fallen, indem sie sich gegenseitig bedingen. Nur ein Kind mit einer sicheren Bindung wird sich in die Welt hinaus wagen und diese erkunden. Wo die Bindung also fehlt, wird diese Neugier bereits unterdrückt. Weiterführend ist der Entdeckerdrang ebenso wie die Bindung und Beziehung zu anderen Menschen emotional geleitet. In einer Gesellschaft aber, in der die Emotion verteufelt wird und die Ratio zum Gott erhoben, muss diese kreative Energie also zwangsläufig verloren gehen.

Machen wir uns also gemeinschaftlich auf den Weg eine neue Balance von Rationalem und Irrationalem zu schaffen.

Quelle: Gerald Hüther: Jedes Kind ist hochbegabt. 2013

Philosophie

An einer ganz ähnlichen Stelle greift auch Richard David Precht mit seiner Gesellschaftskritik und vor allem mit seiner Forderung einer Bildungsreform an.

Quelle: Richard David Precht: Anna, die Schule und der liebe Gott - Der Verrat des Bildungssystems an unseren Kindern. 2013

Ernährung

m Sinne des Konsums und zu Diensten des Kapitalismus existiert vor allem in der Lebensmittelindustrie nach wie vor eine starke Lobby, die mit allerlei Tricks arbeiten und die Menschen von ihren Produkten abhängig machen. Selbst dann, wenn bereits öffentlich bekannt ist, dass die Produkte gesundheitsschädlich sind. Da wir wie oben bereits beschrieben ja so furchtbar unglücklich sind, werden wir dafür natürlich besonders empfänglich, weil sich unser Gehirn nach Glückshormonen sehnt und es gibt verschiedene Drogen, die wir dazu nutzen können, aber eine recht beliebte legale Droge ist das Essen. Vor allem Fette und Kohlenhydrate können in unserem Gehirn zur Ausschüttung von Glückshormonen führen,  daher essen die Deutschen gerne fettig und süß, wodurch wir mittlerweile zu einer adipösen Nation werden und den USA deutlich Konkurrenz machen. 

Ich will dieses Phänomen hier kurz erklären. Wenn ich Kohlenhydrate insbesondere Einfach- und Zweifachzucker zu mir nehme, wird in unserer Bauchspeicheldrüse Insulin ausgeschüttet, um den Blutzuckerspiegel zu senken, dabei wird der Zucker in den Zellen verteilt, so dass sie keine weitere Energie benötigen, weshalb die Fettverbrennung gestoppt wird. Deshalb werden Fette, die wir zeitgleich aufnehmen, als Reserve gespeichert, vor allem gern im Bauchspeck. Aber zurück zum Zucker. Vor allem wenn wir einfache Kohlenhydrate aufnehmen, haben wir folgendes Problem: Da diese einfachen Kohlenhydrate kaum gespalten werden müssen, gelangen die Zuckermoleküle sehr schnell in die Blutbahn, der Blutzuckerspiegel steigt rasant an und dementsprechend kommt es zu einer hohen Ausschüttung von Insulin. Während das Insulin den Zucker in die Zellen leitet, sinkt der Blutzuckerspiegel sehr schnell, vor allem weil aus dem Verdauungstrakt schon nicht mehr nachgeliefert wird, da das Stück Schokolade bereits gegessen und alle Zuckermoleküle an die Blutbahn abgegeben worden. Das Insulin ist aber nach wie vor im Blut wirksam und kann so schnell nicht abgebaut werden, daher kommt es schließlich zu einer Unterzuckerung, die mit einem Hungergefühl einhergeht - der Grund dafür, weshalb wir letztlich fast immer die ganze Tafel Schokolade aufessen. 

Da wir mehrfach täglich Kohlenhydrate und vor allem einfache Zucker zu uns nehmen, passiert dieses Spiel mehrfach am Tag, so dass unsere Fettverbrennung kaum mehr aktiviert werden muss. Ergo sammelt sich das Fett im Körper an und führt zu Übergewicht und Fettleibigkeit.

Obwohl eine suchtähnliche Wirkung von Zucker bereits nachgewiesen wurde, wird von der Politik nach wie vor akzeptiert, dass man Zucker aufgrund dieses Hunger auslösenden Effekts gezielt in der Lebensmittelindustrie einsetzt. Vorreiter sind hier natürlich insbesondere Fast Food Ketten, aber auch mit dem Label natürlich und biologisch versucht man sich zunehmend auf dem Markt zu profilieren. Neulich kam meine Mutter freudestrahlend vom Einkaufen zurück und berichtete stolz, dass sie für die Kinder zuckerfreie Gummibärchen mitgebracht habe. Ich konnte mir das Lachen kaum verkneifen, denn bei 76% Kohlenhydraten entstehen bei der Verdauung Massen an Zucker und sicher muss ich zu dem Fruchtsaftkonzentrat nicht noch zusätzlichen Zucker hinzugeben, also ist es doch eigentlich alles biologisch und gesund. Nein, denn die biologische Beschaffenheit von Früchten hat eine feine und abgestimmte Zusammensetzung, die bei derartigen Verarbeitungsprozessen zerstört wird. 

Wer dazu noch mehr erfahren möchte, sollte sich unbedingt den Film "Voll verzuckert - That sugar Film" ansehen oder das Buch "Voll verzuckert - That sugar Book" von Damon Gameau lesen.

Allerdings will ich hier auch einen wichtigen deutschen Vertreter in Sachen Zucker nicht ungenannt lassen: den Mediziner Dr. M. O. Bruker, der 1991 bereits sein Buch "Zucker, Zucker" veröffentlichte und sich einen jahrelangen Rechtsstreit mit der Lebensmittelindustrie lieferte. Denn nachdem er keinen Verlag gefunden hatte, der bereit war, sein Buch zu verlegen, gründete er kurzerhand einen eigenen, den emu-Verlag. Und wurde dann für die Wahrheit, die ja geschäftsschädigend für die Zuckerindustrie war, hart kritisiert, bis ein Team aus Wissenschaftlern seine Aussagen empirisch belegten.

Medizin

Ähnliche Verstrickungen und Vertuschungen gegenüber der Öffentlichkeit finden auch in der Medizin, vor allem aber in der Pharmazie, statt. Denn an der kranken Gesellschaft wollen alle ordentlich verdienen. Damit man aber nicht nur bei den alten und wirklich kranken Menschen gut absahnen kann, sondern schon früh seine Kundschaft hält, werden immer mehr Immunisierungen für Kinder angeboten, die nicht selten mit Angstgefühlen belegt werden, damit die besorgten Eltern auch wirklich mit ihrem Kind zum Impfen gehen. Die Liste der allgemeinen Impfempfehlung der STIKO wird von Jahr zu Jahr länger. Und folglich wird jeder kleinste Ausbruch einer Erkrankung in den Medien dramatisiert, damit die impfmüde Bevölkerung wieder aktiviert wird. Dabei wird oft nicht erwähnt, dass bestimmte Erkrankungen gar nicht gänzlich ausgerottet werden könnten, weil sie ein natürliches Vorkommen im Tierreich haben. Zudem kann es trotz Impfungen oder gerade dadurch zum Ausbruch einzelner Erkrankungen kommen, was die Eltern oft gar nicht wissen. Die Industrie tut ihr übriges indem sie immer mehr Mehrfachimpfstoffe auf den Markt bringt, um die Preise zu erhöhen und eine Durchimpfung der Bevölkerung zu erreichen, so dass man mittlerweile nicht einmal mehr einzelne, sinnvolle Immunisierungen auswählen kann. 

Ich will hier also nicht völlig zum Impfgegnertum aufrufen, sondern darauf aufmerksam machen, dass damit nicht ausschließlich gute Absichten einhergehen und jeder entsprechend der eigenen Risiken eine Entscheidung treffen sollte.

Dazu empfiehlt sich auch die Lektüre von Martin Hirte "Impfen Pro und Contra - Das Handbuch für die individuelle Impfentscheidung" 2008. Hier wird unter anderem auch deutlich, dass man nicht allen Forschungsberichten Glauben schenken sollte, da nicht selten die Firmen selbst für die Forschung an ihrem Produkt bezahlen, wodurch die Neutralität der Wissenschaftler natürlich in Frage gestellt wird.

Darüber hinaus existiert in der Schulmedizin aber schon seit langem ein weiteres Problem, nämlich dass wir nur noch selten die Ursachen einer Erkrankung behandeln und uns stattdessen umfangreich und ressourcenverschwendend mit den Symptomen beschäftigen. Da wird "rumgedoktert" und probiert, aber solange die Ursache nicht gefunden und behoben wird, entwickelt sich ein solches Vorgehen zur langwierigen und oft auch qualvollen Prozedur für den Betroffenen, der irgendwann auch keinen Ausweg mehr aus dem Teufelskreis erkennt. Denn leider liegen die Ursachen eben nur selten ganz offensichtlich auf der physischen Ebene, sondern sind durch psychische Prozesse bedingt und hier kommt ein weiteres Problem zum Vorschein: Auf dieser Ebene kann ich als Heiler nur arbeiten, wenn mich der Betroffene auch arbeiten lässt, denn hier muss er selbst aktiv werden, das Prinzip der Dienstleistung wird also Schach-Matt gesetzt. Ich komme, lege mich auf den Behandlungstisch und gehe gesund wieder davon, funktioniert hier nicht. Auch wenn der Arzt ein Dienstleister ist und somit verpflichtet, mir einen Dienst zu erweisen, so ist dieser Dienst doch nichts anderes als Hilfe zur Selbsthilfe. Diese Unterstützung ist sehr wichtig und notwendig, aber wir haben sie noch nicht schätzen gelernt. Wir glauben leider allzuoft, dass wir alles alleine schaffen müssen und fremde Hilfe nicht brauchen, sie nicht in Anspruch nehmen dürfen oder haben gar das Gefühl uns ja nicht davon abhängig machen zu wollen. Die Wahrheit ist, wir sind soziale Wesen und selbst wenn in unserem Kopf die Vorstellung einer fiktiven Unabhängigkeit existiert, so ist sie doch eine Illusion, denn als Mensch und soziales Wesen mit einem Gehirn, das sozial gebunden ist, bin ich existentiell an meine Mitmenschen und somit an Gesellschaft gebunden. Ich wünsche mir, dass diese Erkenntnis einen positiven Einzug in die Welt findet und wir beginnen diese Abhängigkeiten bewusst und freudig zu leben, so dass wir aneinander wachsen und reifen können und endlich die Kraft und Schönheit dieser Abhängigkeit sehen und leben können.

© 2018 by Seelenkinder

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